Dienstag, 6. November 2012

Chile - Patagonien

Punta Arenas


Der Weg von Santiago nach Punta Arenas beträgt nahezu 3.000 km und dauert mehr als 48 Stunden mit dem Bus. Aus diesem Grund haben wir beschlossen einen Flug zu nehmen und unsere Hintern zu schonen. In Punta Arenas angekommen haben wir festgestellt, dass nicht viel zu tun ist außer die Magellan-Statue am Plaza de Armas und den prunkvollen Friedhof zu besichtigen. Das ganze war in 2 Stunden erledigt und schon gings weiter nach Puerto Natales.

Puerto Natales


Als wir gegen 22:00 Uhr in unserem Hostel angekommen sind, haben wir uns von der guten Wetterprognose dazu überreden lassen, das Projekt "Torres del Paine" gleich am nächsten Morgen in Angriff zu nehmen. Die Vorbereitungszeit war etwas kurz. Unsere Gastgeberin erklärte uns noch die Strecke und drückte uns ein Zelt, zwei Thermomatten und einen Gaskocher in die Hand. Glücklicherweise gab es auch noch einen Minimarkt, der bis spät in die Nacht offen hatte und so konnten wir uns mit Proviant für die nächsten vier Tage eindecken.

Torres del Paine




Unser Plan war es das sogenannte "W" durchzuwandern. Ein Wanderweg der die Form eines W hat. Das sollte in vier Tagen zu schaffen sein. Wir begannen unseren Trip sozusagen von der Rückseite und nahmen daher die Fähre zum Refugio Grande Paine. Von dort starteten wir den 11 km langen Weg zum Gletscher Grey. Der erste Tag hatte die Wetterprognosen nicht ganz erfüllt. Es regnete ohne Unterbrechung und der Wind blies uns eiskalt um die Ohren. Dafür waren wir aber alleine unterwegs.



Hier ist die Ablegestelle des Katamaran um den Lago Pehoé zu passieren. Man kann bereits hier die Schäden eines Feuers im Park sehen. Unachtsame Wanderer hatten im Jahre 2005 und 2011 viele tausende Hektar Wald des Parks unter Feuer gesetzt.




Das Wasser ist nicht nur von oben gekommen. Die meisten Wege haben sich zu kleinen Bächen oder Wasserlacken verwandelt.


Das Wetter des ersten Tages war wirklich nicht einladend und Lilli hat das eine oder andere mal einen Motivationsschub benötigt.




Die Bäume biegen sich im Wind und der Regen kommt horizontal.





In der Ferne kann man den Gletscher sehen, wie er in den See ragt. Die Windböhen sind extrem stark und bringen einem wirklich aus dem Gleichgewicht.



Schließlich am Aussichtspunkt kurz vor dem Gletscher. Juhu....
Jetzt geht es aber den selben Weg zurück zum Zeltplatz...


Ein paar Stunden später haben wir schon unser Zelt aufgeschlagen. Die Nässe war gar nicht mehr so das Problem. Viel schlimmer war es die Finger vor Kälte nicht bewegen zu können. Das erschwerte so manchen Knoten zu knüpfen.

Der nächste Morgen zeigt sich von einer ganz anderen Seite. Die Sonne scheint, es ist trocken und warm.



Die Wege sind noch immer unbrauchbar, aber wir werden durch herrliche Ausblicke entschädigt:

Lago Nordenskjöld







Wir erreichten das Valle Francés und hatten einen herrlichen Ausblick auf die Berge Los Cuernos.


Für die zweite Nacht war das Zelt schon wesentlich schneller aufgestellt.



Der Park zeigte sich am dritten Tag von seiner schönsten Seite. Die Wolken waren teilweise ganz verschwunden und wir konnten die Sonne genießen.





Mittagspause


Eigentlich sollte uns der dritte Tag in das Lager kurz vor dem Aufstieg zu den Torres del Paine bringen. Doch das schöne Wetter hat Franzi, ganz zur Begeisterung von Lilli, dazu angespornt den Aufstieg noch am selben Tag zu wagen. Wie sich am nächsten Tag herrausstellen sollte, war das die richtige Entscheidung.



"Motiviationsschub"



Die Torres del Paine (Türme des blauen Himmel)


Der Plan war es am nächsten Morgen nochmal zu den Torres hochzusteigen und den Sonnenaufgang dort zu beobachten. Die letzte Nacht im Zelt erwies sich als ungewöhnlich kalt...
...der nächste Morgen zeigte warum...

... es schneite und der ursprüngliche Plan wurde verworfen. Nun hatte Lilli endgültig genug vom Campen und wir packten unseren Campingkocher und brachen den Heimweg an.



Nur zwei Stunden später war der Himmel wieder blau, als ob es nie anders gewesen wäre...

...das ist Patagonien

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